Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bat den Kabarettisten Dieter Nuhr anlässlich der Kampagne „DFG 2020 Für das Wissen entscheiden“ zu ihrem hundertjährigen Bestehen um ein Statement. Herr Nuhr lieferte und erzürnte damit mal wieder prompt die Netzmeute. Seine Aussage „Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig.“ (Auszug) sollte eigentlich für jeden vernünftigen Menschen nachvollziehbar sein. Erst recht die DFG sollte dem Statement uneingeschränkt zustimmen können, verfügt aber offenbar nicht über das notwendige Rückgrad um sich gegen den wütenden Mob zur Wehr zu setzen. Damit stellt sich der Verein, der sich als Selbstverwaltungseinrichtung zur Förderung der Wissenschaft und Forschung sieht, leider ein Armutszeugnis aus.
Nachtrag: „Die DFG bedauert es ausdrücklich, das Statement von Dieter Nuhr vorschnell von der Internetseite der Online-Aktion #fürdasWissen heruntergenommen zu haben. Herr Nuhr ist eine Person, die mitten in unserer Gesellschaft steht und sich zu Wissenschaft und rationalem Diskurs bekennt. Auch wenn seine Pointiertheit als Satiriker für manchen irritierend sein mag, so ist gerade eine Institution wie die DFG der Freiheit des Denkens auf Basis der Aufklärung verpflichtet. Wir haben den Beitrag daher wiederaufgenommen. Die Diskussion um den Beitrag verdeutlicht exemplarisch die Entwicklungen, die aktuell viele öffentliche Diskussionen um die Wissenschaft kennzeichnen. (…)“